„Als Coach begleite ich Dich auf Deinem Weg zum Ziel. Ich hole Dich dort ab, wo Du Dich gerade befindest und unterstütze Dich dabei, den Blick in die richtige Richtung zu lenken, sodass Du Deinem Ziel Schritt für Schritt näher kommst.“
So oder so ähnlich sprechen viele Coaches ihre möglichen Coachees an. Bereits an diesem Beispiel erkennen wir, wie wir mit unserer Sprache unbewusst Bilder im Kopf erschaffen können. Es entsteht eine kleine bildhafte Geschichte.
Wieso wir gerne die Kraft von Metaphern nutzen und warum sie wirklich gut funktionieren, das erfährst Du in diesem Blog.
Viel Spaß beim Lesen und mit der kurzen Übung!
1. Zitat
„Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen!“ Jorge Bucay
2. Definition
Metapher „Eine Metapher (altgriechisch μεταφορά metaphorá „Übertragung“) ist ein „(besonders als Stilmittel gebrauchter) sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht“.
Deutsche Synonyme sind Bild oder auch Übertragung; dementsprechend heißt ein gehäufter Einsatz Bild(er)sprache und eine häufig verwendete adverbiale Bestimmung lautet „im übertragenen Sinn(e)“.“
Quelle: wikipedia
3. „Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen.“
3.1. Am Anfang war…
In allen Völkern dieser Welt und in der ganzen Menschheitsgeschichte erzählten und erzählen sich Menschen Wahrheiten verpackt in Geschichten, Märchen, Sagen – bis heute. Wir können sagen, dass es ein Grundbedürfnis von uns Menschen ist, uns gegenseitig Geschichten zu erzählen.
Vielleicht hattest Du das Glück und kannst Dich noch daran erinnern, wie es war, als einer der Eltern eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen hatte und Du friedlich in den Schlaf gesunken bist. Die Wirkung jener Gute-Nacht-Geschichte hat somit ihr Ziel erreicht.
3.2. Wortkunde in der 9. Klasse
Kannst Du Dich noch daran erinnern? Tatsächlich werden in dieser Altersklasse die verschiedenen Arten von sprachlichen Bildern gelehrt, u.a. die Metapher.
„Seit ich ihn kenne, habe ich nur noch Schmetterlinge im Bauch.
Diese besonderen sprachlichen Bilder, in denen kein direkter Vergleich vorkommt, nennt man Metaphern.“
Weiterführend wird erklärt: „Ein sprachliches Bild darf natürlich nicht wörtlich verstanden werden, sondern die Bedeutung muss auf die jeweilige Situation der Verwendung übertragen werden.“
Quelle: www.kapiert.de
4. „…Erwachsenen, damit sie aufwachen!“
4.1. Auf dem Parkplatz mit Jennifer
In Berlin gibt es Gegenden, in der eine Parkplatzsuche schon mal etwas länger dauern kann. Doch dieses Mal war das Glück auf meiner Seite und genau in dem Moment, in dem die Frauenstimme vom Navi sagte: „Ihr Ziel befindet sich auf der linken Seite.“, fuhr vor mir ein Auto aus einem Parkhafen.
Ich war zu früh dran und normalerweise nutze ich solche Gelegenheiten, um ein Hörbuch oder einen Podcast zu hören. Ich hatte dazu keine Lust.
Mails checken? Nicht jetzt.
Instagram scrollen? Auch nicht.
Ein Gedanke. Eine Erinnerung. Eine Inspiration. Ein Foto.
4.2. Vom Foto zum Blog
Vor kurzem hatte ich auf Instagram einen jungen Mann gesehen, der lässig hinter seinem Lenkrad saß. Dabei erinnerte ich mich an eine Frage meines einen Mentors: „Sitzt Du auf der Rücksitzbank Deines Autos namens Leben oder sitzt Du auf dem Fahrersitz und lenkst selbst Dein Leben?“
Damals und heute gefällt mir diese Metapher, wenn es um die sogenannte Komfortzone und die Selbstverantwortung bzw. Eigenverantwortlichkeit geht. Denn diese Begrifflichkeiten triggerten nicht nur mich, sondern auch viele Coachees, besonders Mütter. Diese Frauen brechen fast unter der Last ihrer vielen Verantwortungen zusammen, jedoch nehmen sie ihre eigenen Bedürfnisse nur selten bewusst wahr. Sprechen wir also über „Selbstverantwortung“, hören diese Mütter nur das Wort „Verantwortung“ und machen dann regelrecht dicht. Eine Geschichte über das Autofahren kann hier somit ein hilfreicher Zugang sein.
4.3. Das Auto namens Leben
Kleine Übung:
Du stehst vor Deinem Auto, sprich, Du schaust auf Dein Leben.
Ich sage Dir, dass alles in Dir ist. Du greifst in Deine Tasche und holst den passenden Autoschlüssel raus. Du setzt Dich auf den Fahrersitz.
Als erstes stellst Du Dein Navi ein. Hier gibst Du Deinen Standort und Dein Ziel ein. Zur Standortbeschreibung kannst Du Dir folgende Fragen stellen:
Wer bist du? Wo stehst du? Was beeinflusst dich?
Für Deine Zieleingabe kannst Du Dir die beste Version von Dir selbst vorstellen und wie Dein perfekter Tag aussehen soll.
„Die Route wird berechnet.“ Überlege Dir, welche Gewohnheiten sind für Deine Zielerreichung dienlich.
Nun schalte Dein Radio ein und wähle den Sender mit Deiner Lieblingsmusik ein. Wenn Du in der richtigen Frequenz schwingst, wirst Du noch mehr davon in Deinem Leben anziehen. 😉
Bedenke, dass Dein Rückspiegel viel kleiner ist, als Deine Frontscheibe. Der Blick zurück wird Dir ab jetzt zeigen, wie weit Du es bereits geschafft hast.
Natürlich benötigt Dein Auto Benzin, Öl und Wasser. Schau also genau hin, was Du an gesundem Essen und Trinken zu Dir nimmst.
Dein Auto will auch gepflegt sein, damit z. B. keine Roststellen entstehen. Welche Gewohnheiten sorgen bei Dir für die Instandhaltung Deines Körpers?
Wie schaut eigentlich der Innenraum Deines Autos aus? Ist es aufgeräumt? Welche Gedanken denkst Du jeden Tag? Welche dürfen hier entsorgt werden?
Und sollte es Herausforderungen in Deinem Leben geben, denke daran, was Dein Navi im Fall eines Staus oder einer Sperrung tut: „Die Route wird neu berechnet.“ Oder Du suchst Dir eine Fahrschule, also einen Coach, damit Du mit Hilfe einer Wegbegleitung sicherer wirst und Dein Selbstvertrauen wächst.
4. Fazit
Die Metapher, in diesem Fall das Leben als Auto zu sehen, kann einen dazu veranlassen, über die eigentliche Sache neu nachzudenken und auch einen Perspektivwechsel aufgrund von neuen Einsichten einzunehmen. Die Bilderreihe (diese ist nicht vollständig, u.a. fehlt der Straßenverkehr mit Stoppschildern etc.) kann auch helfen, sich an einen Coaching Prozess besser zu erinnern, damit es mit der Umsetzung leichter funktioniert.
In diesem Sinne: Allzeit gute Fahrt!
5. Das Beste zum Schluss
Eine Buchempfehlung von Jorge Bucay: „Komm, ich erzähle dir eine Geschichte.“ Dieses Buch als Hörbuch nimmt den Buchtitel absolut wörtlich und kann eine Wartezeit im Auto herrlich verkürzen. 😉
Viel Spaß beim Zuhören!
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